Zwischen Wienerberg, Gürtel und Westbahnhof entstehen seit kurzem liebevolle „Biodiversitäts-Grätzl-Oasen“, in denen Bienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Tiere Nahrung und ein Zuhause finden.

Ein Verbund aus Staudenbeeten, Hochbeeten, wilden Wiesen, Stadtbäumen, begrünten Fassaden und bepflanzten Baumscheiben soll einen Biodiversitäts-Korridor bilden, der den Tieren Wanderungen zwischen Innenstadt, Stadtrand und Umland erleichtert.

Initiator und Vordenker der „Grätzl-Oasen“ ist Mag. Florian Etl, PhD, Biologe am Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien. Sein Ziel: Die Vielfalt von Pflanzen und Tieren zu fördern und damit die allgemeine Lebensqualität zu verbessern.

„Das Ganze hat auch einen kulturellen Wert. Wir alle gehen gerne raus, wie sehen gerne Grün, wir hören gerne Vögel zwitschern, wir hören gerne Bienen summen, wir sehen gerne Schmetterlinge. Und das wollen wir natürlich auch in der Stadt haben!“

Das Universitäts-Projekt „Wiener Biodiversitätskorridor“ erforscht in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und der „Gebietsbetreuung Stadterneuerung“ des 6., 12. und 15. Bezirks, wie naturnahe Beete im Straßenraum als Verbindungselemente dienen können.

Parks und Innenhöfe können zwar ebenfalls wichtige Rückzugsräume sein, sind allerdings in vielen Fällen zu intensiv gepflegt.

Florian Etl: „Wir wollen auch herausfinden, wie weit wandern eigentlich gewisse Tiere? Also markieren wir sie mit einer Farbe in Beet A und schauen dann in Beet B, ob die Biene mit dieser Farbe gefunden werden kann.“

Erste Ergebnisse zwischen den Beeten und entlang der Bahntrassen von Meidling bis zum Westbahnhof zeigen, dass Wildbienen durchaus Straßen überqueren, um Blüten in entfernten Beeten zu besuchen.

Florian Etl stellt den meisten Wienern völlig unbekannte Naturreservate vor: die Schmetterlingswiese am Mariahilfer Gürtel zum Beispiel, das wilde Pflanzbeet am Migazziplatz, die Grätzl-Oase Rustensteg und den Garten in der Wolfganggasse.

„Die Wolfganggasse in Meidling ist ein super Vorzeigebeispiel. Da sind die Grünstreifen von Anrainern bepflanzt worden – mit heimischen Wildpflanzen und mit Pflanzen, die wenig Wasser brauchen und dann auch noch im Sommer blühen und für die Insekten Nahrung bieten.

Hier kommt zum Beispiel die Garten-Wollbiene vor und eine meiner Lieblingspflanzen, die Wilde Karde mit ihren riesigen Blütenständen. Ihren Samen werden von Stieglitzen gefressen und die Hummeln finden da Nektar.“

Fotos: Gebietsbetreuung Stadterneuerung, Philipp Martin Hezoučký (2 Screenshots), Robert Gittenberger (Porträt)

18.30 Uhr, Saal im 10. Stock
Anmeldung erforderlich. Bitte Anzahl der Personen angeben!

Per E-Mail kolar.evelyn@gmail.com
oder telefonisch: 0664 121 7427

Vereinsmitglieder sind nach Vorweisen des Mitgliedsausweises zum kostenlosen Eintritt berechtigt.

Gästen ist es möglich, ab 17.30 Uhr eine vergünstigte Abendkarte (€ 15,50 statt 22,90) für das Haus des Meeres zu lösen, den Zoo zu besichtigen, und ab 18.30 Uhr – nach rechtzeitiger Anmeldung – den Vortrag zu besuchen.

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