Vortrag des Zoologen und Bioakustikers Univ. Prof. i. R. Doz. Dr. Helmut Kratochvil.

Die Idee, Pflanzengeräusche für Messzwecke zu verwenden, hatte Helmut Kratochvil schon vor mehr als vierzig Jahren, als er im Schönauer Teich bei Bad Vöslau erstmals mit einem Mikrofon die Unterwasserwelt belauschte. Zu seiner Überraschung war es dort keineswegs still, im Gegenteil, es herrschte ein unglaublicher Lärm!

Im Laufe der Zeit wurde ihm klar, dass es die Wasserpflanzen sind, die diesen Lärm verursachen: Sie erzeugen beim „Atmen“ aus Wasser und Kohlendioxid Zucker und Sauerstoff. Den Zucker nutzen sie für sich selbst, der Sauerstoff – als Nebenprodukt – wird in unzähligen Bläschen ins Wasser entlassen.

Foto: ulleo CC0

Die aufsteigenden Bläschen klingen zuweilen wie das Prasseln eines Schnitzels in der Pfanne. Manchmal scheint es, als würden die Pflanzen singen.

Die große Frage war: Kann man diese markanten Impulse abhören, messen und Schlüsse daraus ziehen?

Ja, man kann. Weil die Pflanzen, je nachdem, wie hell es ist, einmal stärker, dann wieder schwächer „atmen“, lassen sich aus den Messergebnissen Rückschlüsse auf ihr Befinden bzw. auf den Zustand des umgebenden Gewässers ziehen.

16. Jänner 2023, 18.30 Uhr 

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