Der Zoologe und Landschaftsplaner Michael Duda, Mitarbeiter des Naturhistorischen Museums, beschäftigt sich seit 25 Jahren mit der Situation der Wiener Schneckenfauna.

2020 und 2021 hat er im Auftrag der Stadt Wien und der EU im Stadtgebiet sämtliche Lebensräume von Schnecken und Muscheln durchsucht und die Situation der dort lebenden Arten dokumentiert – von der berühmten Wiener Schnirkelschnecke bis zur eingeschleppten chinesischen Teichmuschel.

In den Wäldern, Weingärten und Wiesen des Wienerwaldes bis zum Bisamberg sieht die Welt noch halbwegs in Ordnung aus. Vor allem im Norden des Wienerwaldes sind in Quellen und Bächen seltene Quellschnecken zu finden. Auf Feuchtwiesen lebt die europaweit geschützte, schmale Windelschnecke, auf Weinbergböschungen kommt immer noch die gefährdete Zebraschnecke vor.

In der Donauniederung hingegen zeigt ein Vergleich mit historischen Daten ein wenig erfreuliches Bild:

In der Lobau zum Beispiel konnten Duda und seine Mitarbeiter zwar 86 Arten von Landschnecken, Wasserschnecken und Muscheln finden, 23 davon aber nur noch als leere Schalen.

Besonders dramatisch ist der starke Rückgang der heimischen Großmuscheln:

Von fünf ehemals weit verbreiteten Arten konnten nur von einer einzigen ein paar wenige Exemplare gefunden werden.

20. März 2023, 18.30 Uhr, Vortragssaal im 10. Stock

Porträtfoto von Kurt Kracher

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